Protzen

— ich mag keine schachspieler. kaltes kalkulierspiel. bah.
– Wenn wenigstens noch was dabei herauskäme. Aber dieses Vorderhirn-Potenzgeprotze ödet mich auch an.
– sie stecken die köpfe zusammen. und sie wollen sich schlagen, ohne sich dabei in die augen zu schauen. bestimmt riechen sie nach schweiss dabei (nichts gegen schweiss, eigentlich). man spielt dann wohl mit vergnügen gegeneinander, egal, ob man sich dann denn auch riechen kann …egal. …kalt.
– Ich hatte bei den meisten großen Schachleuten zuverlässig den Eindruck, daß da eine unglaubliche, mühsam sublimierte Aggression am Werk ist. Gegen gemütliches Feierabendschach kann man ja kaum was haben. Aber dieses Großmeistergetue – elend.

andersneu diskutiert neuronale Prozesse

2 Kommentare

MH 21. Juni 2006

Das finde ich jetzt sehr komisch. Ich wollte heute morgen einen Kommentar zu eurer aktuellen Schachaufgabe

http://schachblaetter.de/?p=321

schreiben, aber weil ich als blutiger Anfänger schon zehn Minuten brauchte, um zu erkennen, warum Weiß überhaupt so existenziell bedroht ist, ließ ich’s dann lieber bleiben.

Permanent_Brain 23. Juni 2006

Die sublimierte Aggression spürt man manchmal sogar beim Onlineblitz, obwohl dort der Gegner meist nur durch die Züge selbst, und einen mehr oder weniger originellen Nicknamen, in Erscheinung tritt. Manche spielen erst (über)aggressive Züge sehr schnell, aber die Bedenkzeit steigt typischerweise deutlich, wenn ich ihn endlich zu einem defensiven Zug zwingen kann. Diese Spieler hassen es, Figuren „rückwärts“ ziehen zu müssen. Sehr gerne geben sie augenblicklich auf, wenn der gleich in der Eröffnung vorgetragene hektische Angriff nicht durchschlägt. Oder sie verbeißen sich und Du mußt sie mattsetzen: Sie haben den Knopf zum Aufgeben abmontiert. :)

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